Die chinesische Gemeinschaft in Antwerpen ist eine der ältesten und größten in Belgien. Sie spielt eine wichtige Rolle im lokalen Wirtschafts- und Kulturleben der Stadt. In der Nähe der Centraal Station, in der Van Wesenbekestraat, finden Sie Chinatown mit zahlreichen chinesischen Restaurants, Supermärkten und Kulturzentren.
In unserer temporären Ausstellung Familienglück beleuchten wir diese Gemeinschaft und insbesondere die chinesischen Unternehmer im Antwerpener Gastgewerbe. Dabei arbeiten wir mit der Gastkuratorin Ching Lin Pang (Anthropologin, UAntwerpen, KULeuven) zusammen.
Die Ausstellung Familienglück erzählt die Geschichte dreier chinesischer Pionierfamilien und ihrer Restaurants, darunter die Familie der Gastkuratorin Ching Lin Pang selbst. Diese Familien führten ab den 1950er-Jahren die nicht-westliche Küche in Belgien ein und spielten eine entscheidende Rolle in der lokalen Gastronomie. Die Besucher lernen die Familien durch ihre persönlichen Archive, ihre Zeugnisse und durch neue Arbeiten des Fotografen Vincen Beeckman kennen.
Familienglück, ein Titel mit vielen Facetten
Der Titel der Ausstellung hat mehrere Bedeutungsebenen. Er bezieht sich auf:
- Die Bedeutung der sozioökonomischen Beziehungen zwischen den Mitgliedern einer chinesischen Familie über Generationen hinweg.
- Die soziale Rolle, die das chinesische Restaurant in Antwerpen als „Familienrestaurant“ für flämische Kunden spielt, auch über Generationen hinweg.
- Ein spezielles Gericht der südchinesischen Küche mit diesem Namen. Dies ist ein Wok-Gericht mit vielen Zutaten wie Fleisch, Fisch, Tofu und verschiedenen Gemüsesorten. Aufgrund der Fülle der Zutaten findet jedes Familienmitglied etwas nach seinem Geschmack. Also Glück für alle Familienmitglieder.
Zeitgenössische Künstler
Wir erzählen die Geschichte dreier chinesischer Restaurantfamilien anhand von Interviews und Dokumenten aus den Familienarchiven. Der Fotograf Vincen Beeckman zeigt die Familien und ihre Restaurants.
Aber natürlich ist die enge Beziehung zwischen chinesischen Unternehmern und dem Gastgewerbe nicht nur auf Antwerpen beschränkt. Wir zeigen in der Ausstellung auch Arbeiten der chinesisch-belgischen Künstler Sarah Yu Zeebroek, Atang und Yingda Dong. Die in New York lebende bildende Künstlerin Von Hyin Kolk setzt sich in ihren Werken mit den Spannungen und Eigenheiten ihrer multikulturellen Existenz auseinander. In ihrer Arbeit verarbeitet sie ihre Erfahrungen als Tochter chinesisch-amerikanischer Einwanderer.